Nein, Google hat sich dieses Mal nicht den Todes- oder Geburtstag ausgesucht: Heute vor genau 102 Jahren wurde Robert Koch der Medizin-Nobelpreis verliehen. Seine Bedeutung für die moderne Medizin kann kaum überschätzt werden. Und jeder, der bereits einmal einen Schnupfen hatte, hatte im Prinzip mit Koch zu tun. Er widmete sein Leben einigen der kleinsten Lebewesen auf diesem Planeten: Bakterien.
LESEN SIE AUCH
Person receiving a vaccine
GESUNDHEITSVORSORGE
Was Sie jetzt über die Grippeimpfung wissen sollten
Der am 11. Dezember 1843 in Clausthal geborene Mediziner gilt heute als ein Begründer der Bakteriologie und Mikrobiologie. Seine Forschungen zur Ausbreitung von Infektionen schufen den Grundstein für das heutige Wissen der Mediziner.
1876 schaffte er es, den Milzbrand-Erreger von seinem Wirt zu isolieren, zu erforschen und seinen Lebenszyklus zu beschreiben. Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte war es damit gelungen, eine Krankheit lückenlos nachzuvollziehen.
LESEN SIE AUCH
Bakterien, die Keuchhusten verursachen (Bordetella pertussis), gelangen mit der Atemluft in die Lunge
KEUCHHUSTEN
Die Krankheit, die fast nie rechtzeitig erkannt wird
Robert Koch und die Kartoffelscheiben
Anzeige
Koch konnte eine heute scheinbar simple Tatsache nachweisen. Damals wusste man bereits, dass mit Milzbrand infizierte Tiere winzige stäbchenförmige Körper im Blut haben. Niemand ahnte jedoch, dass diese Stäbchen etwas mit der Krankheit zu tun haben. Koch spritzte Versuchstieren das verseuchte Blut – und findet jedes Mal die merkwürdigen Stäbchen in den Kadavern.
Unter dem Mikroskop entdeckt Koch schließlich, dass es sich bei den Stäbchen tatsächlich um Lebewesen handelt. Nur wenige Jahre später entdeckte Koch den Tuberkulose-Erreger.
Die Doodle-Zeichner von Google ehren Koch aber auch für das „Goldene Zeitalter“ der Bakteriologie, das mit ihm anbrach, weil er seine jungen Kollegen inspirierte. Allein 21 durch Mikroorganismen verursachte Krankheiten wurden in diesem „Koch-Zeitalter“ entdeckt.
Doch eine große Niederlage musste der Forscher auch einstecken: Sein Heilmittel Tuberkulin gegen Tuberkulose hielt nicht, was es versprach. Zahlreiche Probanden starben, Koch muss das Mittel zurückziehen.
Das Doodle zeigt übrigens die Original-Zuchtumgebung, mit der Koch operierte. Da er noch keine Petrischale hatte, legte er seine Bakterienkulturen auf Kartoffelscheiben an.

No comments: